Der König in Gelb
Ein Buch als Performance
Erhältlich bei https://www.cthulhu-webshop.de/der-koenig-in-gelb-ein-drama.html
„Der König in Gelb“ ist ein Crossover aus Performance-Theater und Buch: Das künstlerische Team, allesamt im Bereich des Theaters oder der darstellenden Kunst tätig, entwirft eine Inszenierung, die in Form eines Buches an die Zuschauer*innen versandt und von diesen zuhause alleine gespielt wird. Das Buch verlangt, dass mit ihm umgegangen wird: Damit die Zuschauer*innen es lesen können, müssen sie sich in einen spielerischen Austausch mit dem Buch bringen, es ergänzen, querlesen, zerreißen, in Wasser tauchen, etwas Neues daraus gestalten und sich selbst eine Maske aus den letzten Seiten bauen. Das Lesen wird zum theatralen Akt und die Akteur*innen entstehen allein in den Köpfen der Leser*innen. Das Buch wird somit theatrales Formexperiment und Performance-Dokumentation zugleich.
Inhaltlich orientiert sich „Der König in Gelb“ an einer Welt, die im Untergehen begriffen ist, wortwörtlich: Die auftauchenden Figuren müssen sich damit auseinandersetzen, dass ihre Stadt im Wasser versinkt. Panik, Flucht, Resignation und Kontemplation führt sie dazu, sich auf den Ort zurückzubesinnen, wo alles begann: Die eigene Heimat. Der letzte Fleck Nostalgie, der vor dem Untergehen schützt – zumindest scheint es so.
„Der König in Gelb“ basiert auf der 1895 erschienenen Kurzgeschichtensammlung von Robert W. Chambers. Das Kreativteam nahm diese Geschichten, die sich allesamt um ein mysteriöses Theaterstück drehen, das jedoch nie gezeigt wird, zum Anlass, selbst zu fragen, was die Grenzen von „Stück“ (statt „Inszenierung“) sind und wie das Lesen selbst zum performativen Akt erklärt werden kann. Eine Zeit, in der die Menschheit Isolation und das Zurückgeworfen-Sein auf die alleinige Existenz schmerzhaft kennenlernen muss, tut ihr Übriges dazu, um die Fragen nach den Grenzen von Literatur, Theater und der eigenen künstlerischen Rolle als Rezipient*in in Form dieses Projektes zu untersuchen.
Text und Regie: Levin Handschuh
Musik: Katharina S. Schmauder und Moritz Eggert
Songtexte: Leon Winkel
Bühne: Nanako Oizumi
Kostüme: Katharina Lackmann
Illustrationen: FuFu Frauenwahl
Projektionen: Elena Helfrecht und Boris Eldagsen
Layout: Eve Fuchs
Dramaturgie: Lucas Herrmann
Unterstützt von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg und der Deutschen Lovecraft-Gesellschaft e.V.