Don Quichotte

Ein nostalgischer Liederabend nach Jules Massenet
Premiere am 17. Dezember 2015 im Moks, Theater Bremen

Ein Klavier, ein Notenständer – ein Liederabend. Der Sänger betritt die Bühne. Ein Hauch von Nostalgie liegt in der Luft. Auf dem Programm stehen an diesem Abend eindringliche Momente aus Jules Massenets Don Quichotte – die Geschichte eines Mannes, der sich in seiner nostalgischen Liebe zu alten Ritterromanen verliert und zu den absurdesten Abenteuern aufbricht. „Nostalgie gedeiht auf dem Boden des Wandels.“ konstatiert der Autor Daniel Rettig in seinem Buch Die guten alten Zeiten. Gerade während großer gesellschaftlicher Veränderungen und einer damit verbundenen individuellen Instabilität neige man ganz besonders dazu, in einer sehnsuchtsvollen und häufig idealisierten Vergangenheit zu schwelgen. „Ich will doch nur, dass etwas bleibt.“ spricht der Sänger des Liederabends und formuliert damit das Prinzip seines Lebens: Nostalgie nicht nur als emotionaler Kraftspender, sondern als ein rückgewandtes Streben, um sich der schnelllebigen und Flexibilität fordernden Moderne zu verweigern. Braucht man einen Anker, um weitergehen zu können? Oder ist auch das ein Kampf gegen Windmühlen?

Don Quichotte. Nach der Oper in fünf Akten von Jules Massenet. Text nach Miguel de Cervantes Saavedra Der sinnreiche Junker Don Quijote von der Mancha. Uraufführung: am Theater Bremen, 2015.

Musikalische Leitung: Tommaso Lepore
Inszenierung: Levin Handschuh / Dramaturgie: Isabelle Becker, Dany Handschuh
Musikalische Arrangements: Riccardo Castagnola
Mit: Johannes Scheffler